Gesundheit: Die Vorteile des Radfahrens

Bringt das Radfahren einen besonderen gesundheitlichen Nutzen?

Jede körperliche Aktivität ist von Vorteil, aber einige Sportarten können weniger positive Nebenwirkungen haben, vor allem auf Gelenke und Sehnen. Radfahren hat den großen Vorteil, dass es keine Bodenaufschläge und/oder abrupten Richtungswechsel gibt, wodurch Gelenke, Sehnen und Bänder weniger belastet werden.

Radfahren ist übrigens eine häufige Aktivität bei Senioren, da es einsanftes und regelmäßiges Freizeitvergnügen ist. Dadurch bleibt der Nutzen für das Herz-Kreislauf-System (u. a.) erhalten, und es gibt keine wirkliche Altersgrenze.

Radfahren ist besonders geeignet für das Herz-Kreislauf-System und das Venensystem, insbesondere aufgrund der Wadenmuskulatur, die wie eine "Venenpumpe" wirkt und den Blutstau in den Beinen bekämpft.

Schließlich ist das Fahrradfahren bei mäßiger Ausübung eine der körperlichen Übungen, die dank der aeroben Funktion (siehe unten) ausmetabolischer Sicht rentabler sind.

Ist die elektrische Unterstützung ein Hindernis für den gesundheitlichen Nutzen?

Bei körperlicher Betätigung ist es erwiesenermaßen besser, regelmäßig mit mäßiger Intensität zutrainieren, als sehr intensiv und seltener.

Tatsächlich ist diefür den Körper vorteilhafteste körperliche Anstrengung die sogenannte "aerobe" Aktivität , die durch denEinsatz großer Muskelmassen (meist in den Beinen) mit mäßiger Intensität erfolgt. Eine Aktivität gilt als "moderat" zwischen 60 und 85 % der maximalen kardiovaskulären Kapazität, einer Kapazität, die für jede Person individuell ist (definiert durch Alter und Herzfrequenz).

Wenn die Übung 85 % dieser maximalen Herzfrequenz überschreitet, kann der Sauerstoffbedarf der Muskeln nicht mehr von Herz und Lunge bereitgestellt werden, was zu einem "anaeroben" (sauerstoffarmen) Betrieb führt. Anaerobes Training führt zur Produktion von Milchsäure (Krämpfe), mit weiteren Nebenwirkungen (Übelkeit, Schwindel).

Die elektrische Unterstützung führt zu einem stündlichen Kalorienverbrauch, der 40 % niedriger ist als beim Fahrradfahren ohne Unterstützung (214 cal/h vs. 411 cal/h für einen Nutzer mit einem Gewicht von ca. 81 kg), was eine aerobe Bewegung wahrscheinlicher macht.

Die elektrische Unterstützung ist also keineswegs ein Hemmschuh für den gesundheitlichen Nutzen, im Gegenteil,da sie zu einer mäßigen Anstrengung führt, außer natürlich, wenn man nicht in die Pedale tritt oder im Gegenteil, wenn man die Unterstützung nicht nutzt!

Welche gesundheitlichen Vorteile hat körperliche Aktivität insgesamt?

Durch körperliche Aktivität werden zahlreiche Phänomene in Gang gesetzt, die für den menschlichen Körper vorteilhaft sind:

• Ausgangspunkt ist der erhöhte Sauerstoffbedarf infolge der körperlichen Betätigung, in erster Linie auf der Ebene der Muskeln. Das Herz wird dazu veranlasst, durch häufigere Kontraktionen mehr sauerstoffreiches Blut zu liefern, wodurch der Blutfluss in die Arterien , die das sauerstoffreiche Blut zu den Organen transportieren, erhöht wird. Der erhöhte Sauerstoffbedarf wird durch die gesteigerte Aktivität der Lunge gewährleistet, die das Herz mit sauerstoffreichem Blut versorgt.
• Wie jeder Muskel wird das Herz durch diese Aktivität gestärkt (vor allem, wenn sie regelmäßig erfolgt), die Arterien werden altersresistenter (durch die Erhöhung des Durchflusses), ebenso wie die Lunge , die besser mit toxischen Angriffen umgehen kann (durch die Erhöhung des Beatmungsvolumens).
• Nachdem die Muskeln mit Sauerstoff versorgt wurden, fließt das Blut über die Venen zurück in die Lunge, wo es erneut mit Sauerstoff angereichert wird. Der dadurch erhöhte Durchfluss in den Venen wirkt sich ebenfalls positiv aus und verringert das Risiko von Thrombosen (Venenentzündungen ), Krampfadern (ständige Erweiterungen mit Rückfluss) und Trittbeschwerden (Schwere, Schmerzen, Schwellungen).
• Die Muskeln werden natürlich gestärkt (natürlich abhängig von den ausgeübten Aktivitäten), wodurch die damit in Verbindung stehenden Gelenke, Bänder und Sehnen besser geschützt werden.
• Auf diese Weise wird das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzkrankheiten, Arterienerkrankungen, Bluthochdruck, Venenentzündungen, Krampfadern) verringert, ebenso wie von Lungenschäden (Bronchialverstopfung und Emphysem) und Gelenk-Sehnen-Band-Schäden (Arthrose, Bänder- oder Sehnenrisse).
• Tatsächlich ist die durch körperliche Aktivität erzeugte Erhöhung des sauerstoffreichen Blutflusses ein großer Vorteil für alle Organe, da sie dadurch dem Alterungsprozess besser widerstehen können. Dies gilt insbesondere für das Immunsystem (geringeres Infektions- und Krebsrisiko), das Verdauungssystem (bessere Passage), die Systeme, die Hormone und Stoffwechsel regulieren (geringeres Risiko für Diabetes, überhöhte Cholesterin- und Triglyceridwerte) und für das Gewichtsmanagement (geringeres Risiko für Übergewicht und Fettleibigkeit), um nur einige Beispiele zu nennen.
• Regelmäßige Aktivität hat auch einen großen psychischen Nutzen mit der Produktion von Endorphinen, die das Wohlbefinden steigern, und mit einem positiven Effekt insbesondere auf Stress undSelbstwertgefühl.

Wie oft sollte man sich am besten bewegen, um den größten Nutzen für die Gesundheit zu erzielen?

Aufgrund des besseren Nutzens eines regelmäßigen Trainings mit mäßiger Intensität gegenüber einem sehr intensiven und selteneren Training (siehe oben) sind 3-, 4- oder 5-mal pro Woche ausgezeichnet, auch bei relativ kurzer Dauer (z. B. 15 Minuten), vor allem zu Beginn.

Natürlich ist es durchaus möglich, die Dauer später zu erhöhen, wenn die Intensität moderat bleibt.

Schlussfolgerung

Radfahren hat zahlreiche positive Auswirkungen auf alle Organe, insbesondere auf das Herz-Kreislauf-System, und wirkt präventiv auf die Entwicklung zahlreicher Krankheiten.

Dies gilt insbesondere bei mäßigem und regelmäßigem Radfahren ohne Altersbeschränkung, was bei der Nutzung eines Pedelecs im Alltag durchaus der Fall ist.